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- 14.Januar 2009 Pressebericht in der
Leipziger Rundschau
„Flöckchen“
genießt zum ersten Mal Schnee
Als hätten die rührigen Züchter Simone (46) und Heiko
(47) Schlossus den schneereichen Winter vorausgesehen. Denn als ihnen
im Wonnemonat Mai die Amerikanische Miniaturpferd-Stute
„Stari“ ein weißes Fohlen schenkte, was bei dieser
Rasse äußerst selten vorkommt, nannten sie es
„Flöckchen“. Nun wirbelt es täglich den Schnee
auf.
„Hoffentlich erwartet es nicht jedes Jahr so einen schneereichen
Winter“, meint Simone Schlossus schmunzelnd. Wenn sie morgens in
den mit Heu ausgelegten Stall geht, kommt ihr
„Flöckchen“ schon ungeduldig entgegen. Denn das
über acht Monate alte Fohlen kann es in diesen Tagen kaum
erwarten, im Schnee zu toben. Es veranstaltet einen regelrechten
Flöckchen-Wirbel auf den weißen Wiesen der
Miniaturpferd-Farm. Da braucht die Hobbyzüchterin besonders
saftige Möhren und Äpfel als Lockmittel, um dem kleinen
Springinsfeld die gewohnten Streicheleinheiten zu geben. Inzwischen ist
die Stute mit 70 Zentimetern und 40 Kilogramm ein wahrer Wonneproppen.
Kaum zu glauben, dass er mal das kleine Frühchen war, dem Simone
und Heiko Schlossus am 4. Mai vergangenen Jahres in einer dramatischen
Aktion zusammen mit Ärzten der Leipziger Tierklinik das Leben
retteten. Ohne Hilfe hätte das viel zu schwache Tier keinen Tag
überlebt – und Leipzig wäre um eine Attraktion
ärmer. Denn die Geburt eines schneeweißen Minipferdes, das
Fachleute Perlino-Fohlen nennen, kommt unter 20.000 Geburten nur einmal
vor.
Die Ärzte und das Züchterpaar päppelten das Sorgenkind
liebevoll auf. „Bis vor kurzem genoss ,Flöckchen‘ noch
die gute Muttermilch“, beobachtete Simone Schlossus. Jetzt
bändelt die junge Stute schon mit Mini-Hengst
„Voltaire“ an, der nur einen Monat nach ihr auf der Farm
geboren wurde. Nun sind „Flöckchen“ und
„Voltaire“ ein Herz und eine Seele. Wenn die Liebe
anhält, könnten sie in zwei Jahren Nachwuchs bekommen.
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- 2.Juni 2008 Pressebericht in der Lausitzer Rundschau
Das weiße Wunder von Leipzig
Lange träumten Simone (45) und Heiko (46) Schlossus von einer eigenen Miniatur-Pferdezucht.
Nun erleben sie ihr weißes Wunder: Denn Stute Stari (4) schenkte ihnen ein äußerst seltenes
Perlino-Fohlen.
Nach der Geburt hing sein Leben am seidenen Faden, doch die Leipziger
Züchter und Tierärzte konnten es retten.
Im Schlafzimmer von Familie Schlossus steht neuerdings ein Monitor. Er
sorgt für einen unruhigen Schlaf des seit über 25 Jahren
verheirateten Ehepaares. Der Grund: Über den Bildschirm flimmern
Live-Bilder aus dem einen Kilometer entfernten Stall der
Miniaturpferde. Nun können die Züchter per installierter
Infrarot-Kamera beobachten, was dort passiert. Und so wachen sie nachts
alle paar Stunden auf und schauen, ob die zweite Stute namens
Cinderella ein Fohlen bekommt. Denn die lange erwartete und sorgsam
vorbereitete Geburt vom ersten Miniaturpferd haben die Leipziger nachts
schlichtweg verschlafen. „Und darüber ärgern wir uns
heute noch“, gibt Simone Schlossus zu.
Dabei bereitete man alles sorgsam vor. Jahrelang.
Weil die Tierfreunde beruflich so eingespannt sind, dass Urlaub auf
fernen Inseln nicht drin ist, schufen sie sich vor der Haustür ein
kleines Paradies. „Denn etwas muss man doch fürs Herze
tun“, meint der ausgeglichene Palettenhändler Heiko
Schlossus. Er machte ein knapp zwei Hektar großes Brachland am
Rande der Stadt urbar, legte einen riesigen Teich und üppige
Wiesen an. Diese wollten die Leipziger nun beleben. Eine naturnahe
Ranch für reinrassige Amerikanische Miniaturpferde schwebte ihnen
vor. „Das sind nicht etwa Ponys, sondern feingliedrige edle
Pferde, die sich früher die Adligen wie Hunde hielten und oftmals
die Spielgefährten der Königskinder waren“, weiß
Simone Schlossus. In Deutschland gibt es nur sehr wenige Züchter.
Schließlich kauften die Sachsen von einem Bayern für mehrere
Tausend Euro zwei braune Stuten und ließen sie im Vorjahr
auswärts von einem 60 Zentimeter kleinen braunen Hengst
decken.
Das erste Fohlen sollte eigentlich nach elf Monaten im Juni auf die
Welt kommen. Doch bereits in den frühen Morgenstunden des 4. Mai
lag plötzlich ein schneeweißes Fohlen im Stall. Eine
Sensation, die etwa unter 20 000 Geburten einmal vorkommt. Aber die
Freude darüber war nur kurz. „Ganz schnell erkannten wir,
dass es Hilfe braucht. Es war so schwach, dass wir Angst um sein Leben
hatten“, erzählt Simone Schlossus. Deshalb wickelten die
Züchter das Fohlen ein und fuhren zur Geburtenhilfe der Tierklinik
Leipzig. Dort gelang es, das Fohlen innerhalb von einer Woche
aufzupäppeln. „Ich war so aufgeregt und umsorgt wie nach der
Geburt meiner zwei Kinder“, bemerkt Heiko Schlossus.
Inzwischen genießt das ungewöhnliche Miniaturpferd die
saftigen Wiesen der Ranch, entwickelt sich zu einem richtigen
Springinsfeld und säugt genüsslich an der Mutter. Ein Name
ist inzwischen auch schon gefunden: Flöckchen.
Das 40 Zentimeter kleine und zehn Kilogramm leichte Tier ist zutraulich
und lässt sich gern streicheln. Und für Simone und Heiko
Schlossus gibt es nach einem langen Arbeitstag nichts Schöneres,
als Flöckchen-Gucken gehen.
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